Ausstellung Eva Kaiser „FAUST“

In Mephistopheles Welten

EVA KAISER, die große Ekstatikerin  der mentalen Kunst, meldet sich mit einer fulminanten Inszenierung  des  Faust  Stoffes zu Wort.  In den Mauern  der  Burg  Werfen meidet sie jedes

Klischee. Sollte der Betrachter Bilder suchen, die ihm aus dem bürgerlichen Theater im Kopf sind, so geht er in die Irre. Faust ist kaum zu erkennen, Gretchen bloß auf einem Bild.

Und doch  –  er ist hinein versetzt  in  die  faustische Welt.  Ergriffen von den „schwankenden Gestalten“, die ihm nahen, wie einst den großen Goethe anfielen und nicht los ließen.

So findet sich  bereits  im  ersten Bild  der  Schlüssel zu Kaiser’s ganzem Werk. Sie greift in mentaler Schau  direkt  auf  die  geistige Welt  zu.  Darin verwandt  der  delphischen  Pythia, oder den Visionen Hildegards.

Ist dies eine weibliche Art der Kunst? Sind da Drogen im Spiel? Ist Eva Kaiser eine „Epopte“ – eine Eingeweihte?

Sichtbar  ist  die gestische  Leidenschaft, der  seelischen Hingabe.  Während  des  Malaktes dringen  die  Geister auf  Eva Kaiser ein, besetzen ihr Genie und formen ein kostbares Abbild auf  den  Leinwänden.

Mit   scheuem   Entzücken  wird  der  Betrachter  zum  Zeugen  einer Neuschöpfung.

Das  Drama  des  modernen Menschen,  seine Ausgesetztheit, seine Gottesferne, sein Pakt mit dem Teufel,  geht  durch  diese Kunst  unter  die  Haut. Goethe als Klassiker tritt zurück.

Sein Denkmal  zeigt  Risse.  Er  wird  von den Farbwürfen angepatzt. Zu abgezirkelt erscheint sein Text. Eva  Kaiser  tritt  stattdessen in  Kontakt  mit den Nachtgesichten der deutschen Kunst.

Mit  Schillers  Geistseher, mit  Novalis  und Caspar David Friedrichs gescheiterter Hoffnung.

Während  Faust  von Mephisto  geleitet  den  Weltkreis durchschreitet  auf  der  Suche  nach Erkenntnis  und  Macht,  verdeutlicht Eva Kaiser die nach Erkenntnis strebende Seele in jeder Frau.

Die  Nachtseite  Gretchens,  die  wilde  Waldfrau.  Ja,  bei  Lichte  besehen, kämpft die Künstlerin  gegen  den Anspruch Goethes auf Alleinherrschaft. Sie dreht das Gretchen Drama

Zieht das „Ewig-Männliche“ vielleicht gar Hin – ab?

Niemand  kann  gleichgültig diese  Ausstellung  verlassen,  die zu einer „Schau“ im innersten Sinn des Wortes wird.

4321 LIKO

 

Titelbild: In Mephistopheles Welten – 205 x 344 – Mischtechnik auf Leinwand

Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten,

Die früh sich einst dem trüben Blick gezeigt.

Versuch ich wohl, euch diesmal festzuhalten?

ll

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